Open-Air-Ausstellungen

Erzählende Orte

Open-Air-Ausstellungen zur Friedlichen Revolution

Revolutionen passieren nicht irgendwann und irgendwo. Geschichte wird gemacht, an alltäglichen Orten von ganz unterschiedlichen Menschen. So war es auch 1989/90, eine der bedeutendsten Zeiten unserer jüngeren Geschichte. Wie die Friedliche Revolution in Berlin verlaufen ist, lässt sich daher am besten von denen erzählen, die sie miterlebt haben: an der Gethsemanekirche, auf dem Alexanderplatz, am Brandenburger Tor, am Kurfürstendamm, an der Stasi-Zentrale, auf dem Schlossplatz und an der East Side Gallery. Open-Air-Ausstellungen erinnern dort nicht nur an die Geschehnisse im Herbst 1989 vor Ort, sie blicken auch auf die Ursachen und Folgen der Friedlichen Revolution sowie über Ländergrenzen hinaus.

Großes Interviewprojekt mit Zeitzeug*innen

Auch bislang vergessene Perspektiven wurden hör- und sichtbar gemacht. Von der Bürgerrechtlerin über den Pastor bis zum Gastarbeiter und zum Journalisten für das West-Fernsehen kamen jene zu Wort, die diese Zeit erlebt haben. Jede der sieben Ausstellungen stand für sich. Gemeinsam ermöglichten sie einen Einblick in das Gesamtbild der Friedlichen Revolution. Schließlich ist Geschichte wie ein Puzzle: die Summe vieler Teile. Hier finden Sie das Zeitzeug*innen-Portal mit Ausschnitten aus über 50 Interviews.

Geschichte an den Originalschauplätzen

Die Open-Air-Angebote waren rund um die Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Nach Einbruch der Dunkelheit starteten dort zudem 3D-Videoprojektionen an den historischen Gebäuden. In Programmpavillons gab es zum Ort passende Konzerte, Lesungen und Diskussionen. Weitere Informationen dazu im Veranstaltungsprogramm.

Die sieben Open-Air-Ausstellungen sind ein Projekt von Kulturprojekte Berlin in Zusammenarbeit mit dem Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, der Robert-Havemann-Gesellschaft und der Stiftung Berliner Mauer.

Die Rolle der Orte

Die Festivalwoche machte an sieben Tagen die Geschichte der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls dort erfahrbar, wo sie stattgefunden hat: Von den Formierungsprozessen der DDR-Opposition, die an der Gethsemanekirche im Fokus stehen, über die größte Protestdemonstration am 4. November 1989 auf dem Alexanderplatz, bis zu den Freudenszenen der Maueröffnung am Brandenburger Tor. Dazu gehören genauso die ersten Begegnungen von West- und Ost-Berliner*innen am Kurfürstendamm.

Der Bogen spannt sich über die Besetzung der ehemaligen Stasi-Zentrale – heute Campus für Demokratie in Lichtenberg – am 15. Januar 1990, durch die der SED endgültig ihre wichtigste Machtstütze genommen wurde, bis zum wohl größten Erfolg der Friedlichen Revolution, den ersten freien Wahlen und der anschließenden Konstituierung des ersten frei gewählten Parlaments der DDR-Geschichte, der am Schlossplatz, dem heutigen Standort des Humboldt Forums, in den Blick genommen wird. Die East Side Gallery steht schließlich für den symbolträchtigen Akt der kulturellen Aneignung.

Das Buch zur Festivalwoche

Wie verlief die Friedliche Revolution?  Welche Rolle spielten die sieben Orte? Historische Recherchen und Zeitzeug*innenberichte geben Antworten –  alles in einem Buch!