Dialog
Bluesmessen – musikalischer Ausdruck einer unerwünschten Meinung
Es erinnern sich Musiker und Organisatoren an den Treffpunkt der oppositionellen Jugendkultur in der DDR.
Originalstimmen
Gethsemanekirche
Rollstuhlgeeignet
Deutsch, Übersetzung in Gebärdensprache
Zu den Bluesmessen in Ostberlin kamen 1979 erst wenige hundert Menschen. Einige Jahre später waren es mehre tausend. Die legendären Bluesmessen wurden zu einer wichtigen Institution des oppositionellen Widerstands gegen die DDR-Regierung. Der Staat versuchte immer wieder die Veranstaltungen, die auch viele junge kirchenferne Menschen aus dem ganzen Land anzogen, zu unterbinden und belegte die Organisator*innen mit mühsamen Auflagen. Musiker und Veranstalter erinnern sich.
Beteiligte Gesprächsteilnehmer sind Wolfram Bodag, Ralf Hirsch, Ilko-Sascha Kowalczuk, Bernd Michael Lade, Maria Simon und Martin-Michael Passauer. Moderation: Dr. Marie Anne Subklew.
Mit dabei waren Engerling, welche am 4.11.2019 ein Livekonzert in der Gethsemanekirche spielen werden.
Gäste u. a.
Martin-Michael Passauer ist ein evangelischer Theologe – zu DDR-Zeiten u.a. Jugendpfarrer in Ost-Berlin – beteiligt an Bluesmessen, Friedenswerkstätten und dem Olof Palme Friedensmarsch – Mitglied von Kirchenparlamenten- Referent des Bischofs- nach 1989 erst Superintendent und dann Generalsuperintendent von Berlin.
Von 1998 bis 2000 arbeitete Dr. Ilko-Sascha Kowalkzuk als wissenschaftlicher Referent in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Seit 2001 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Projektleiter in der Abteilung Bildung und Forschung beim Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR und zudem assoziierter Forscher bei der Robert-Havemann-Gesellschaft Berlin.