Dialog
Der Treuhand-Komplex
Der Treuhand-Komplex: Diskussion über Legenden, Fakten und Emotionen zur Treuhandanstalt
Gegenstimmen
Brandenburger Tor,
Programmpavillon
Rollstuhlgeeignet
Deutsch, Übersetzung in Gebärdensprache
Die Treuhandanstalt ist zu einem negativen Mythos geworden. Viele Ostdeutsche erzählen über sie Geschichten, die sie selbst erlebt oder gehört haben. Emotionen und Legenden beherrschen den öffentlichen Diskurs. Erstmals gibt es eine Darstellung, die auf nachprüfbaren Fakten beruht und vor allem auf der Einsicht in die seit Kurzem zugänglichen Akten der Treuhand.
Miteinander im Gespräch sind Wolfgang Thierse, Norbert F. Pötzl und Sabine Adler (Moderatorin). Das Buch „Der Treuhand-Komplex“ von Norbert F. Pötzl ist 2019 bei der kursbuch.edition erschienen.
Gäste
Geboren 1948 in Waiblingen bei Stuttgart, von 1972 bis 2013 SPIEGEL-Redakteur, unter anderem Leiter des Berliner SPIEGEL-Büros von 1990 bis 1994. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, darunter Biografien über Erich Honecker und DDR-Unterhändler Wolfgang Vogel. Lebt und arbeitet als freier Autor in Hamburg.
Sabine Adler ist Journalistin/Reporterin beim Deutschlandfunk. Sie studierte Journalistik in Leipzig und arbeitete im Anschluss bei „Radio DDR II“ und bei „radio ffn“. 1994 wechselte sie als Redakteurin und Moderatorin zur „Deutschen Welle“ und 1997 weiter zum „Deutschlandfunk“, für den sie 1999 als Korrespondentin nach Russland ging. Von 2005 bis 2007 war sie Korrespondentin in der Berliner Parlamentsredaktion des Deutschlandradios und leitete anschließend das Hauptstadtstudio des Deutschlandfunks. Nach einem halben Jahr als Leiterin des Bereichs „Presse und Kommunikation“ des Deutschen Bundestages kehrte Sabine Adler im September 2012 zum Deutschlandfunk zurück in das Studio Warschau. Bis 2017 war sie Osteuropa-Korrespondentin, seitdem leitet sie den Reporterpool des Senders.
Wolfgang Thierse wurde 1943 in Breslau (Schlesien) geboren. Nach dem Abitur absolvierte er eine Lehre als Schriftsetzer in Weimar und war 1964 Student der Kulturwissenschaft und Germanistik an der Berliner Humboldt-Universität sowie anschließend wissenschaftlicher Assistent. Von 1977-1990 war er an der Akademie der Wissenschaften der DDR im Zentralinstitut für Literaturgeschichte tätig. Bis Ende 1989 parteilos, tritt er im Zuge seines Engagements im Neuen Forum im Januar 1990 in die in der DDR neu gegründete SPD ein. Von Juni bis September 1990 war er deren Parteivorsitzender, Mitglied der Volkskammer vom 18. März bis 2. Oktober 1990, zuletzt auch Fraktionsvorsitzender der SPD in der DDR. 1990-2013 war Thierse Mitglied des Bundestages, von 1998-2005 Präsident des Deutschen Bundestages und von 2005 – 2013 dessen Vizepräsident. 1990-2005 war er Stellvertretender Vorsitzender der SPD. Er ist Kuratoriumsvorsitzender der Bundeskanzler-Willy-Brandt-Stiftung und veröffentlicht zahlreiche Publikationen zu politischen Grundsatzfragen.