Dialog
Der Weg zu freien Wahlen
Ein Gespräch zum Buch "Finale. Das letzte Jahr der DDR" mit den Autoren und Zeitzeug*innen.
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Brandenburger Tor,
Programmpavillon
Rollstuhlgeeignet
Deutsch, Übersetzung in Gebärdensprache
Das 41. und letzte Jahr ist zugleich das spannendste der gesamten DDR-Geschichte. Das Volk stürzt die alte SED-Führung und erzwingt die Öffnung der Mauer, während am Runden Tisch eine Parallelregierung entsteht, die demokratische Wahlen durchsetzt. Es siegt die konservative Parteienallianz mit ihrem Votum für eine schnelle deutsche Einheit, die unter wirtschaftlichen Zwängen in nur wenigen Monaten vollzogen wird. Anhand des Buches „Finale. Das letzte Jahr der DDR“ (2019, Ch. Links Verlag) diskutieren die Autoren mit Zeitzeug*innen und konzentrieren sich dabei vor allem auf den Weg zu den freien Wahlen im März 1990.
Mit Christoph Links, Hannes Bahrmann, Tatjana Böhm, Ulrike Poppe. Moderation: Liane von Billerbeck. In Kooperation mit dem Ch. Links Verlag.
Gäste
Jahrgang 1954, Studium der Philosophie und Lateinamerikanistik in Berlin und Leipzig, 1980 bis 1986 Lateinamerika-Redakteur der Berliner Zeitung, nebenberuflich Sachbuchautor und Literaturrezensent für die Kulturzeitschrift Sonntag, 1986 bis 1989 Assistent der Geschäftsleitung im Aufbau-Verlag Berlin und Weimar, Dezember 1989 Gründung des Ch. Links Verlages mit dem Schwerpunkt Politik und Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts, 2008 Promotion am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin, zahlreiche Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen sowie Herausgaben zur Literatur- und Zeitgeschichte.
Jahrgang 1952, Studium der Geschichte und Lateinamerikawissenschaften in Rostock; danach Journalist bei Rundfunk, Zeitungen und Nachrichtenagenturen; Autor zahlreicher Sachbücher zur Geschichte der DDR und Mittelamerikas. Im Ch. Links Verlag erschien zuletzt eine Trilogie zu den jüngsten Revolutionen in Lateinamerika: »Abschied vom Mythos. Sechs Jahrzehnte kubanische Revolution« (2016); »Nicaragua. Die privatisierte Revolution« (2017); »Venezuela. Die gescheiterte Revolution« (2018). Er lebt in Mecklenburg-Vorpommern und Berlin.
Liane von Billerbeck, Jahrgang 1957, studierte Journalistik in Leipzig. Anschließend arbeitete sie als Kulturredakteurin bei NBI und seit 1991 als freie Journalistin und Gerichtsreporterin. Sie schrieb für Printmedien wie die taz, den Stern, Geo und den Spiegel und war Reporterin bei der Berliner Zeitung. Beim ORB-Fernsehen moderierte sie das Politmagazin „Klartext“ und war Kommentatorin für ARD-„Tagesthemen“. Anschließend war sie als Politikredakteurin für Die Zeit tätig, später als Autorin. Sie gehört zu den Moderatoren der Deutschlandfunk-Kultur-Sendung Studio 9 – Kultur und Politik am Morgen und ist Kolumnistin und Moderatorin bei WDR5.
Tatjana Böhm, Jahrgang 1954, studierte Philosophie und Soziologie in Berlin. Anschließend wurde sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie und Sozialpolitik der Akademie der Wissenschaften in Ost-Berlin und Gründungsmitglied des Unabhängigen Frauenverbands. Von Dezember 1989 bis März 1990 war sie Vertreterin am Zentralen Runden Tisch, im Jahr 1990 Ministerin ohne Geschäftsbereich in der zweiten Regierung Modrow. Sie war Mitarbeiterin der Volkskammerfraktion Bündnis 90/Die Grünen und übernahm 1991/92 verschiedene Auftragsarbeiten für den DGB in der politischen Bildung. Von 1992 bis 2018 war sie Referatsleiterin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Frauen im Land Brandenburg.
Ulrike Poppe, Jahrgang 1953, Ulrike Poppe, ist eine Bürgerrechtlerin und ehemalige Oppositionelle in der DDR. Sie studierte Kunsterziehung und Geschichte in Berlin (ohne Abschluss) und arbeitete von 1976 bis 1988 als Sammlungspflegerin im Museum für Deutsche Geschichte. In der DDR engagierte sie sich in verschiedenen oppositionellen Gruppen, u.a. „Frauen für den Frieden“ und „Initiative Frieden und Menschenrechte“. Im September 1989 wurde sie Gründungsmitglied der Bürgerbewegung „Demokratie Jetzt“ (DJ), Vertreterin von DJ am Zentralen Runden Tisch sowie Mitarbeiterin der Volkskammerfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Von 1991 bis 2009 war sie Studienleiterin für Zeitgeschichte und Politik an der Evangelischen Akademie zu Berlin und von 2009 bis 2017 war sie Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur.