Dialog
Ethnische und religiöse Minderheiten in der DDR und Wendezeit
Eine Podiumsdiskussion mit Zeitzeug*innen und Wissenschaftler*innen.
Leise Stimmen
Alexanderplatz,
Programmpavillon
Rollstuhlgeeignet
Deutsch, Übersetzung in Gebärdensprache
Die Podiumsdiskussion stellt ethnische und religiöse Minderheiten in der DDR in den Mittelpunkt – Menschen mit Migrationshintergrund, die nicht nur eine „andere“ Kultur, sondern auch eine „andere“ Religion mitbrachten und Menschen, die innerhalb der DDR als religiöse Minderheiten galten. Die Teilnehmenden sprechen über den offiziellen Umgang mit Minderheiten und über das, was in Ortsgemeinden und Kirchengemeinden geschah. Es diskutieren Zeitzeug*innen und Wissenschaftler*innen.
Miteinander im Gespräch sind Naika Foroutan, Almuth Berger, Hans-Joachim Döring, Klaus Fitschen. Moderation: Bettina Röder. In Kooperation mit der HU Berlin, kuratiert von Prof. Dr. Judith Becker.
Gäste u.a.
Klaus Fitschen ist seit 2002 Professor für Neuere und
Neueste Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät
der Universität Leipzig.
Hans-Joachim Döring, Dr. phil., (1954), Religionspädagoge, 1982 Mitinitiator der Friedens- und Montagsgebete in der Nikolaikirche Leipzig, Geschäftsführer des ökumenischen Netzwerkes INKOTA beim Bundes der Ev. Kirchen (BEK), 1988-1989 Berater der Ökumenischen Versammlung, Mitarbeit für die Enquete-Kommission Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur; 1997-2003 Mitarbeiter im Kirchlichen Forschungsheim (KFH) Lutherstadt Wittenberg, seit 2004 Beauftragter für den Kirchlichen Entwicklungsdienst, 2009 Gründung des Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrums der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) in Magdeburg.
Prof. Dr. Naika Foroutan ist Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik an der Humboldt-Universität zu Berlin und dort Direktorin des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM). Außerdem ist sie Leiterin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), einem bundesgeförderten Forschungszentrum zur Vernetzung der Migrationsforschung in Deutschland. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Transformation von Einwanderungsgesellschaften und der Umgang mit Vielfalt in postmigrantischen Gesellschaften.
Jahrgang 1943, Theologin, Gemeindepfarrerin in Magdeburg und Berlin, Mitgründung von “Frauen für den Frieden” in Magdeburg. In der Bartholomäus-Gemeinde in
Berlin-Friedrichshain intensive Kontakte mit mosambikanischen Vertragsarbeiter*innen, Mitgründung des Begegnungszentrums “Cabana”. Beteiligung an Entwicklung und Gründung der Bürgerbewegung “Demokratie jetzt”. Delegierung an den Zentralen Runden Tisch, Arbeitsgruppe “Ausländer”. Zum 1.3.1990 Berufung als Staatssekretärin und Ausländerbeauftragte beim Ministerrat der DDR noch unter Modrow, nach der Wahl am 18.3. Übernahme in die Regierung de Maizière. April 1991 bis November 2006 Ausländerbeauftragte des Landes Brandenburg. Seitdem ehrenamtliche Arbeit im Vorstand der Kirchengemeinde und eines kommunalen Vereins.
Judith Becker hat die Veranstaltung organisiert. Sie ist Professorin für Neuere Christentumsgeschichte an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie befasst sich in ihren Forschungen mit der Geschichte von Migration und Kulturkontakten, insbesondere in der Reformationszeit und im 19. und 20. Jahrhundert. Ein Schwerpunkt liegt auf der Missionsgeschichte und der frühen ökumenischen Bewegung. Sie untersucht, wie interkulturelle Begegnungen Menschen und ihre religiösen und kulturellen Überzeugungen veränderten.