Dialog
„Stasi in die Produktion“ Massendemonstration am Alexanderplatz
Über den 4. November 1989, die größte Protestdemonstration in der Geschichte der DDR.
Laute Stimmen
Stasi-Zentrale,
Stasi-Unterlagen-Archives, Haus 7 Raum 427
Rollstuhlgeeignet
Deutsch
Am 4. November 1989 versammelten sich tausende Menschen auf dem Berliner Alexanderplatz zur größten Protestdemonstration in der Geschichte der DDR.
An diesem Tag scheinen die Machtverhältnisse zu kippen. Die Demonstration ist angemeldet, Hunderttausende erscheinen. Es sprechen SED-Eliten wie Günter Schabowski und Markus Wolf, doch die Mehrheit der Rednerinnen und Redner – Kulturschaffende und Mitglieder der oppositionellen Gruppen – fordern Aufbruch, Reformen und Veränderung. Ein Stück gelebter Meinungsfreiheit, spontan im DDR-Fernsehen übertragen. Die Stasi war nur noch Zuschauerin.
Die Veranstaltung thematisiert die Bedeutung des Ereignisses fünf Tage vor dem Fall der Mauer. Was verändert der Tag mit Blick auf das alte Regime, die neuen Bürgerbewegungen und die breite Masse? Welche Wirkung haben Protestdemonstrationen auf politische Prozesse?
Impuls: Dr. Martin Stief (BStU) skizziert die Vorgeschichte und Perspektive des Ministeriums für Staatssicherheit auf die Ereignisse.
Moderation: Dr. Jacqueline Boysen.
Das Gespräch findet im Raum 427 im Stasi-Unterlagen-Archiv
statt, „Haus 7“. Eine Kooperation mit dem Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.
Gäste
Dr. Jacqueline Boysen ist Historikerin und Journalistin.
Sie arbeitet als Redenschreiberin und Moderatorin – in der Hoffnung, dass Reden hilft, Mauern abzubauen.
ist Historikerin und Journalistin.
Sie arbeitet als Redenschreiberin und Moderatorin – in der Hoffnung, dass Reden hilft, Mauern abzubauen.
Dr. Martin Stief ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt “Die DDR im Blick der Stasi. Die geheimen Berichte an die SED-Führung” 1953 bis 1989 – Edition und Analyse.
Dr. Caroline Moine ist Historikerin am Centre Marc Bloch, Berlin, und Teil des Forschungs- und Theaterprojektes „Utopia 89“, das die Demonstration auf dem Alexanderplatz im Kontext des osteuropäischen Umbruchs und als Medienereignis untersucht.
Dr. Christian Booß, damals West-Berliner Hörfunkkorrespondent in Ost-Berlin, befasst sich heute als Historiker mit den Folgen und Hintergründen der Ereignisse.
Jutta Seide beantragte die offizielle Zulassung des Neuen Forums beim Innenministerium der DDR. Sie war eine der Initiatorinnen der Protestdemonstration am 4. lNovember 1989 in Ost-Berlin.